Liebmann Trio im Alten PFarrhaus

Hommage an jüdische Komponistinnen und Komponisten

Zusammen sind sie das Liebmann Trio und spielten vorwiegend moderne Stücke des 20. und 21. Jahrhunderts, aber auch das Grand Trio A-Dur von Helene Liebmann, welches die Künstlerin Anfang des 19. Jahrhunderts komponierte. Als Frau mit jüdischem Hintergrund war sie in ihrer Zeit eine singuläre Erscheinung. Ihr Werk zeichnet sich durch brillante und elegante Klavier- und Kammermusik aus.

Wehmütige, nachdenkliche Klänge mit meditativem Charakter des Komponisten Ernest Bloch wechselten mit der „Café Music“ von Paul Schoenfield ab, die von prägnanter Rhythmik geprägt ist. Kraftvolle traditionell-klassische Melodien werden mit folkloristischen Elemente verwoben, die insbesondere an Klezmer angelehnt sind.

Die Geschichte der Juden, der Hass gegen sie und der Exodus wurden in Don Jaffés Sonate Nr. 1 „Passionata“, gespielt von seinem Sohn Ramon Jaffé, hörbar. Ebenso spiegelte die Sonate für Violine von Roman Padlewski mit expressiver Kraft das Leid der Juden im Warschauer Ghetto wider. Die Vermittlung zwischen Jazz und Klassik wurde in Erwin Schulhoffs „Kitten on the keys“ deutlich.

Das Liebmann Trio zog die Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher durch seine ungehemmte Virtuosität und sensible Gestaltung in seinen Bann. Die brillant vorgetragenen Kompositionen überraschten, begeisterten und stimmten nachdenklich. Mit einer Zugabe des Komponisten Paul Schoenfield endete ein ganz besonderer Konzertabend.

Music in the Old Rectory